"Woher weiss man zum Beispiel, dass diejenige, die sich dort hinauslehnt, morgens um vier, dass es mehr ist als Lichterscheinungen und Striche am Hintergrund. Und woher, dass das Geruchsdepot, das seinen Inhalt so schön langsam nach oben verstrahlt, dass das ein Höschen ist. N. versucht, das alles als Teil des Spektakels, an ihn gerichtet, aufzufassen. Hat er recht? Er hat. Genauso wie all das Braune, Graue dieses Winters. Vom Laden (verladen) nach Hause kommend, Wein in der Tasche. Textstücke im Kopf. Wie weit ist die Schönheit (und das Leiden) zu steigern? Spiegel. (Wahrscheinlich sind alle doch von hinten beschichtet.) Sagen uns diese Schichtungen was? Ausser der Kenntnisnahme? Ein Morgen. Oder ein Abend. Oder was dazwischen. Das nennt und fühlt man Leben.
Oder sollte etwas dazwischen sein (oder passieren), was ich nicht merke? Die zum Leben doch notwendig hinzugehörende Anmassung ist zweierlei: Nichts. Und doch was. Was? Das nächste Liebemachen? Das nächste Glas? Das näxte usw?
Und es wäre Zeit, dass du mir sagst, wozu dieses Tempo? (D.h. mit dem kannst du nicht einmal ein Klavier temperieren...) Also, die Stimmen. Du redest um den Brei herum: Du kannst all dies Schönheit nicht ertragen. Willst du es. Sollten dir diese Ältesten nicht einmal fruchtbarer werden? Wie Sarah. Vermögen wir es? Ja. Wir können es. Und wie stehts mit dem Wollen?
Ich glaube, es geht doch "nur" um den Körper, meinen, der ich bin, und er sagt mir ein vielfaches: Du bist krank, du bist der Gesundeste, trage nur deine Sonnenbrille, hauptsächlich nachts, zieh sie ja morgens nie aus, dann wird es vielleicht passieren auch mit dir, (nicht?). Einmal stellen wir hier in diesem Garten unsere Reflektoren und Kameras auf, stehen und liegen hinter den Linsen und den (zugehangenen) Fenstern zugleich. Und was gewinnen wir dabei? Vielleicht einen imaginären Spiegel. Das wäre schon was. Weisst Du das. Ich weiss es.
- Es wurde einmal schön, und, stell Dir vor, es blieb dabei.
- Und schrecklich, unsäglich schrecklich.
- Und?"

Ferenc Kohl